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EIKON #60 (November 2007)
14,00 EUR
incl. 10 % UST exkl.

EIKON #60 (November 2007)

Künstler:
AES+F | Jürgen Böheimer | Noritoshi Hirakawa | Thomas Reinhold | Stefanie Schneider | Massimo Vitali | Margret Weber-Unger

Sprachen | Deutsch / Englisch
Format
| 210 x 280 mm
ISBN
| 978-3-902250-35-3
88 Seiten

Als Jane Fonda bei der diesjährigen Viennale, den Wiener Filmfestspielen, nach der Vorführung von „Coming Home – Sie kehren heim“ (1978) als Ehrengast auf dem Podium saß, sagte sie, das Traurige sei, dass wir bis heute nichts dazu gelernt hätten! Jane Fonda, die in den 70er Jahren an vorderster Front im Kampf gegen den Vietnamkrieg stand, engagiert sich auch heute öffentlich gegen die US-Invasion im Irak. Auf die Frage, ob man von Filmen etwas lernen könne, konstatierte sie: „We learn to love, because the planet is shrinking.“

Ebendiese Macht der Bilder kommentiert das russische Künstlerkollektiv AES+F, das mit seinem Videoprojekt „Last Riot“ im Russland-Pavillon der 52. Biennale von Venedig, die bei Erscheinen dieser 60. Ausgabe von EIKON in den Endspurt geht, die Besucher in Erstaunen versetzte. Die „digitalen Malereien“, mit denen AES+F neue Bezüge zwischen Gefundenem und Erfundenem kreieren, postulieren inhaltlich den Kampf aller gegen alle und spekulieren ganz offenkundig auf Sinnentleerung.

Vom süßen Nichtstun einer unerschrockenen Freizeitgesellschaft erzählen die großformatigen Bilder MASSIMO VITALIS, und von seiner Vorliebe zu Menschenansammlungen. Die exakt konzipierten und zudem höchst virtuosen Fotografien versuchen von einem erhöhten Blickpunkt aus konstant den „Horror vacui“ zu illustrieren, die Angst vor der Leere, die sich an übervölkerten Badestränden manifestiert. Vitalis jüngste Serie ist in Sizilien entstanden und wird in diesem EIKON das erste Mal publiziert.

Die Wüste hingegen ist Schauplatz der Fotografin und Filmemacherin STEFANIE SCHNEIDER, die ihre Liebe zum Polaroid nun in Zusammenarbeit mit dem neuen James Bond-Regisseur Marc Forster in verschlungenen Erzählungen filmisch umsetzt. Der Zauber ihrer Arbeiten liegt in der Magie des Lichts, das nicht nur eine Figur in ihren Fotografien ist, sondern auch gleich die Hauptrolle spielt.

Als einer der maßgeblichen Vertreter der „Neuen Malerei“, die sich in den späten 70er Jahren entwickelt hat, gilt der Österreicher THOMAS REINHOLD. Im Gespräch mit Carl Aigner erzählt er über sein wenig bekanntes fotografisches Werk, das seinen vielschichtigen Malereien formal und konzeptuell verbunden ist. Seine reflexiven Bilder, das Davor und Dahinter, machen Reinhold zum Ikonografen von Zeit und Raum.

Auch MARGRET WEBER-UNGER arbeitet interdisziplinär. Sie ist fasziniert von musealen Sammlungen, insbesondere von jenen naturhistorischer Museen. Mit ihrer Kamera untersucht sie Ordnungssysteme und entwickelt die Fotografien zu sensitiven Siebdrucken, deren virtuose Farbkombinationen die Vielfalt der Natur spiegeln. Mit den hier exemplarisch vorgestellten Serigrafien gewann die junge Künstlerin den Walter Koschatzky Kunst-Preis 2007.

Die Arbeiten NORITOSHI HIRAKAWAS provozieren auf den ersten Blick, es geht dem Künstler in seinen Portraits jedoch nicht um Voyeurismus, um ein Bloßstellen, sondern vielmehr um die Konfrontation mit dem geheimnisvollen Teil der weiblichen Wirklichkeit, um die „Substanz der Seele“. Die Bilder Hirakawas schonen nicht, und dennoch steckt in ihnen ungeahnte Poesie.

Den Anschluss an unsere Artist Pages bildet wieder die Student Page, jene Seite, die exklusiv den österreichischen Hochschülern für die Präsentation ihrer Arbeit zur Verfügung steht. Im Forum lesen Sie u.a. ein ausführliches Interview mit Gerhard Trumler, dem großen Meister der klassischen Fotografie, der Ende dieses Jahres seinen 70. Geburtstag feiert. Das EIKON Team gratuliert aus ganzem Herzen! In der Rubrik Kunstmarkt, die ab nun regelmäßig von Olga Kronsteiner betreut wird, erfahren Sie, warum man im Dorotheum den Kopf nicht in den Sand, sondern durch ein Gemälde steckt und welches Foto die Chefin von Sotheby’s Österreich als ihr liebstes deklariert. Lesen Sie weiters einen Beitrag von Christine de Grancy über das „Göttliche Spiel“, eine Ausstellung, deren Bilder mit der Imago 1:1 entstanden, jener Kamera, die durch eine einzigartige Technologie Ganzkörperportraits anfertigt und die im letzten Jahr von Susanna Kraus nach 30 Jahren wieder in Betrieb genommen wurde.

Außerdem: Harry Weber in Wien, Hiroshi Sugimoto in Düsseldorf, Richard Avedon in Kopenhagen, Edward Steichen in Paris, „Modernity in Central Europe“ und – last but not least – EIKON in Miami! Wir freuen uns, in diesem Jahr zum ersten Mal bei einer Kunstmesse in den USA vor Ort sein zu können und laden Sie herzlich ein zu einem Besuch an unserem Stand bei der PULSE Miami, wo wir von 5.–9. Dezember als einzige Kunstzeitschrift Österreichs vertreten sein werden und Ihnen auch unsere neueste Edition EIKON  von Arnulf Rainer präsentieren dürfen.

Willkommen in Miami! Willkommen in der Welt der Fotografie, mit EIKON #60!


14,00 EUR
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